Ein Haus im Wandel der Zeit

 

von der Fabrikantenvilla hin zu unserer Kindertagesstätte Kunterbunt

 


 

Im Laufe der Zeit wurde die alte Villa baulich immer wieder verändert.
Auch das Grundstück und das Umfeld wandelten sich sehr stark.
Wo früher noch die Kartoffeln angebaut wurden, spielen heute unsere Kinder.
Die Schraubenfabrik existiert nicht mehr und viele Neubauten prägen das Gesamtbild.

 


 

Der frühere Gemüsegarten wurde zum Kinderspielplatz


So sah der Spielplatz bis zum Jahr 2019 aus.

Unser neues Außengelände:

 

Historie

Mit Herzblut und Engagement waren die Gründer der Kindertagesstätte Kunterbunt 1988 bei der Sache. Ehrenamtlich setzten sie sich für einen dritten Kindergarten in Hilgen ein. Sie renovierten die alte Fabrikantenvilla in der Schulstraße, stellten Personal ein, führten Anmeldegespräche mit Eltern, nahmen Kontakt zu Behörden auf und kümmerten sich um ein pädagogisches Konzept für die Kindergartenarbeit. Marianne Ortlinghaus war damals die Schriftführerin des Vereins. Sie erinnert sich: Meine Kinder wollten irgendwann auch gar nicht mehr mit zu den ganzen Besprechungen. Ungefähr ein Jahr vor der Eröffnung hatte die Mutter Susanne Kernke die Initiative ergriffen und andere Eltern angesprochen: Das lief damals auf dem Spielplatz oder im Sportverein, erinnert sie sich.
Wir wollten, dass unsere Kinder vor der Schule wenigstens noch zwei Jahre Kindergarten erlebten. So erklärten es die Gründer zum zwanzigsten Jahrestag der Einrichtung. Die sozialen Fähigkeiten standen für sie im Vordergrund. Ende der 80 Jahre waren die Anmeldelisten der beiden konfessionellen Hilgener Kindergärten so lang, dass die Eltern sogar um einen Platz für Vierjährige bangen mussten. Erst 1996 wurde der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz eingeführt.
Nach dem Vorbild der Burscheider Rasselbande wollten die Eltern in Hilgen eine Elterninitiative gründen. Am 20. Januar 1988 versammelten sich 24 Menschen im evangelischen Gemeindezentrum Dünweg, und gründeten den Trägerverein. Susanne Kernke wurde erste Vorsitzende.
Als danach die konfessionellen Kindergärten einige der betroffenen Kinder wider Erwarten doch aufnahmen, wurde es kurios, wie es Architekt Uwe Peckhaus bezeichnet. Er und andere Eltern, wie die Familie Ortlinghaus, machten die Vereinsarbeit für die anderen Kinder einfach weiter. Peckhaus blieb Kunterbunt sogar noch einige Jahre treu. Er hatte die alte Villa ausfindig gemacht. Samstags wurde er zum Polier und leitete den Umbau.
Nur acht Monate nach der Vereinsgründung, am 1. August 1988, zogen 25 Kindergartenkinder in die Elefantengruppe und 15 Kinder zwischen null und sechs Jahren in die altersgemischte Mäusegruppe ein. Gemeinsam mit den fünf Angestellten mussten sie sich in dem Gebäude erst noch einrichten. Gewickelt wurde auf einer alten Matratze und bis alle Stühle geliefert waren, halfen sich die Kinder mit Sitzkissen von zu Hause aus. Auch die Küche ließ auf sich warten. Gekocht haben Eltern zu Hause oder man ging zur Pommesbude. In den ersten Monaten trudelten dann noch sämtliche Materialien ein vom Malpapier bis zur Waschmaschine.
Vorbehalte gegenüber einer Elterninitiative als Träger gab es wenige. Das zeigte sich schon daran, dass mehr als 150 Bewerbungen für fünf Stellen ankamen. Kernke berichtete: Die Vorstellungsgespräche fanden in einem Wohnzimmer statt.
Sylvia Hugo (damals hieß sie noch Pauels) ist bis heute Erzieherin im Kindergarten Kunterbunt. Sie sieht, dass die Anfangszeit die Tagesstätte prägt: Den ersten Johannisbeerstrauch haben wir mit den Kindern gemeinsam gepflanzt. Sie haben damals überall mitgemacht. Es boten sich immer wieder neue Möglichkeiten. Björn May war 1991 Kindergartenkind und erinnert sich an den Spielplatz: Es fehlte das zweite Klettergerüst und wir sind mit Rutschautos immer den Hügel runtergefahren. May ist, wie viele andere, lange nach seiner eigenen Kindergartenzeit als Jahrespraktikant in die Schulstraße sechs zurückgekehrt. Andere kehren als Eltern zurück und melden ihre eigenen Kinder an.
Vollkommen neu für Hilgen war 1988 die Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Erst seit wenigen Jahren wird das vom Gesetzgeber gefordert und wir können schon auf 25 Jahre Erfahrung zurückgreifen, sagt Marion Ketelsen, die die Einrichtung heute leitet.

Dieser Artikel wurde zu unserem 25 Jährigen Jubiläum verfasst. Er beschreibt die turbulente Gründerzeit unserer Kindertagesstätte Kunterbunt. 

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